(dgk) Wenn der Sommer beginnt, wird der Garten auf Vordermann gebracht, Sitzmöbel für draußen werden entstaubt und vielleicht der Zaun neu gestrichen. Das eigene Aussehen spielt verstärkt eine Rolle: Die Füße werden gepflegt, damit sie in den Sandalen gut aussehen, und neue Kleidungsstücke oder Accessoires angeschafft, um das Outfit aufzufrischen. Auch in Bezug auf die Gesundheit sollte jetzt ans Auffrischen gedacht werden, gerade im Hinblick auf Impfungen!
An erster Stelle steht dabei der Schutz vor Wundstarrkrampf. Bei der Gartenarbeit oder beim Barfußlaufen kann es schnell zu kleinen Wunden kommen, durch die Tetanus-Erreger aus der Erde oder dem Straßenstaub in den Körper gelangen. Diese Bakterien vermehren sich nur in solchen Wunden, in die kein Sauerstoff gelangt. Eine oberflächliche Wunde, mit einer etwas größeren Fläche ist besser belüftet, als ein tieferer Schnitt oder Stich mit einem spitzen Gegenstand. Eine harmlos anmutende Verletzung bei der Gartenarbeit, etwa der Stich an einem Dorn, kann also eine ideale Eintrittspforte für den Tetanus-Erreger sein. Dort können sich die Bakterien vermehren und eine lebensgefährliche Krankheit auslösen, den Wundstarrkrampf, der Menschen jeden Alters, vor allem aber in der Generation 50+ bedroht. Es kommt zu starken und qualvollen Muskelkrämpfen die, wenn die Atemmuskulatur betroffen ist, zu Erstickungsanfällen führen.
Nur die Impfung bietet ausreichend Schutz vor Infektionen. Erwachsene, die eine vollständige Grundimmunisierung gegen Tetanus erhalten haben, brauchen alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung, damit der Schutz erhalten bleibt. Dabei sollte stets ein Kombinationspräparat genommen werden, um gleichzeitig auch gegen Diphtherie und Keuchhusten aufzufrischen.
Auffrischen sollten Sie gegebenenfalls auch Ihren Schutz vor FrühsommerMeningoenzephalitis (FSME). Die Erkrankung wird durch Zecken übertragen, die in den warmen Monaten aktiv sind. FSME ist eine Viruskrankheit, die mit einer fieberhaften Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute (Hirnhautentzündung, Meningitis), in schweren Fällen aber auch des Gehirns und Rückenmarks einhergehen kann. Schwere Verläufe betreffen ebenfalls sehr häufig ältere Menschen.
Eine Impfung gegen FSME wird all jenen empfohlen, die sich vorübergehend oder dauerhaft in FSME-Risikogebieten aufhalten und dort den Blutsaugern ausgesetzt sind. Die Parasiten finden sich auf Wiesen, an Waldrändern, Feldwegen, in Parks und Gärten, also überall da, wo wir uns in der warmen Jahreszeit besonders gern aufhalten.
Was viele nicht wissen: Anders als bei Wundstarrkrampf sind häufigere Auffrischimpfungen notwendig. Nach der Grundimmunisierung ist die erste FSME-Auffrischung nach drei Jahren fällig, um weiterhin gegen die Viren gewappnet zu sein. Menschen, die jünger als 50 bzw. 60 Jahre (je nach Impfstoff) sind, brauchen anschließend jeweils im Abstand von fünf Jahren eine erneute Auffrischung. Älteren Menschen wird eine FSME-Auffrischung alle drei Jahre empfohlen. Generell betrifft dies natürlich nur Menschen, die weiterhin oder erneut einer Infektionsgefahr ausgesetzt sind, z. B. durch einen Urlaub in einem Endemiegebiet.
Auf der Homepage des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. finden sich unter www.dgk.de Karten und Listen mit allen FSME-Risikogebieten in Deutschland und Europa.
Wer in den Sommerferien in ferne Länder reist, sollte zunächst alle Standardimpfungen überprüfen und auffrischen lassen. Dazu gehören neben dem Schutz vor Tetanus auch der gegen Diphtherie, Polio und ggfs. Keuchhusten. Weitere Impfungen sind je nach Reiseziel notwendig.
Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V.